20. Mai 2020: Blödeln mit dem KB
Jo hallo, hier ist der Kernölbotschafter. Also wie der HG gestern in die Zukunft nach Señora Corona geschaut hat, war schon aller Ehren wert. Da kann sich Matthias Horx für sein nächstes Buch ganz schön was einfallen lassen, um dieser glasklaren, zwischen wunderbar wertvoll und waschweibertratschend wertlos changierenden Analyse auch nur irgendwie das Kernöl zu reichen. Der profunde Schöngeist HG hat wieder einmal gezeigt, was er draufhat.
Aber auch um die Leute, die von der spanischen Bierverkäuferin langsam die Nase voll haben, muss sich jemand kümmern. Sonst gehen die alle irgendwann bei Anti-Corona-Demos mit, umringt von Alt- und Neu-Nazis, übriggebliebenen Hippies und Verschwörungstheoretikern, die sowieso an allen Ecken und Enden aus dem Boden wachsen. Also habe ich im WWW nach Meldungen gesucht, die offensichtlich nur zur Ablenkung von Corona verbreitet werden.
Hier kommt Ablenkung Nr. 1:
Meine Frage an Frankreichs Sprachexpertinnen und -experten: Warum um Gottes Willen handelt es sich hierbei um die Klärung einer dringlichen Frage? Zweite Frage: Wie lange hat es gedauert, bis Sie sich dazu durchringen konnten, einen ganzen Buchstaben zu ändern? Es fehlte wohl nicht mehr viel, und Ihr fescher Staatspräsident hätte diese bahnbrechende Erkenntnis bei einer seiner Reden an die Grande Nation, die er so gerne hält, gleich an erster Stelle verkündet.
Dass eine Krankheit nur weiblich sein kann, böte Gelegenheit für viele dämliche Witzchen, die ich mir als nobler Gentleman selbstverständlich verkneife. Gut, einer muss sein: Warum hamstern Blondinen Prosecco? Weil das Klopapier schon aus war.
Ablenkung Nummer zwei erreichte mich per Mail.
Grüße von der großen Elite der Bruderschaft Illuminati. Ich heiße Thomas Herbert aus den USA, aber jetzt in Westdeutschland laden wir Sie zu unserem Treffen für eine lebenslange Gelegenheit ein, um einer der reichsten Menschen der Welt zu werden, die der Großmeister seinem treuen Diener in Ihrem Land für diese lebenslange Gelegenheit für Menschen wie Sie beigebracht hat Wir finden Sie und laden Sie zu unserem nächsten Treffen ein, um Sie dem Herrn Meister vorzustellen Im Volksmund als der in der Welt bekannte Superstar bekannt, können wir alle Arten von Krankheiten und finanziellen Problemen behandeln Beachten Sie, dass es kein menschliches Brutopfer gibt. Wenn Sie interessiert sind, kontaktieren Sie mich für weitere Informationen illuminatitemple999@iname.com Die große Elitefamilie
Als ich das las, wurde mir schon ein bisschen mulmig um die Nasenspitze. Die Illuminaten – es gibt sie wirklich! Dan Brown hat sie gar nicht erfunden! Wahrscheinlich ist er selbst der Im Volksmund als der in der Welt bekannte Superstar und wird alle Arten von Krankheiten und finanziellen Problemen behandeln. Naja, vielleicht hört er dann auf, schlechte Thriller zu schreiben, damit würde er die Weltliteratur immerhin vor weiterem Schaden aus seiner Feder bewahren.
Viel mehr Angst habe ich vor diesem Thomas Herbert aus dem USA. Er weiß, wo die Redaktion ist! Wir finden Sie, das klingt schon sehr bedrohlich, finden Sie nicht? Und wie kann ich sicher sein, dass es kein menschliches Brutopfer gibt? Trotzdem gebe ich der großen Elitefamilie gerne einen Tipp: Kauft euch ein gescheites Übersetzungsprogramm!
Da klingt Ablenkung Nummer 3 schon anregender.
Warum passiert mir so etwas nie? Wahrscheinlich, weil ich kein muskelbepackter American-Football-Spieler bin. Dabei hätte ich mich gerne an deren Stelle begrapschen lassen. Heute in der Früh habe ich ein Netz Orangen aufgerissen – meine Gedanken dabei waren nicht besonders keusch, das gebe ich zu. Es wird Zeit, dass ich mich irgendwie ablenke. Ob mit oder ohne Corona.
Erkenntnis des Tages: Ich danke dem KB für diesen heiteren Einschub – wobei ich stark zweifle, ob ihn das Angebot der Illuminaten wirklich nicht reizt. Im Ernst: Geben Sie sich hin und wieder hemmungslos dem Blödeln hin. Mit einem Garfield-Comic, einem Film von Monty Python oder einem Freund, um völlig sinnfreie Dialoge zu führen. Viel Spaß dabei!
Dialog des Tages: „Wie alt wirst du morgen, Opa?“ – „Weiß ich nicht.“ – „Dreiundachtzig!“ – „Ist mir auch recht.“ (Daraufhin lachte mein Neffe Jakob und schlug meinem Vater herzlich auf die Schulter. Altersdemenz ist manchmal gar nicht so schlecht, wenn man dabei so entspannt ist.)
Song des Tages: Roma Roma Roma (Der große italienische Liedermacher Antonello Venditti mit einer Liebeserklärung an seine Stadt. Dort hausen angeblich die Illuminaten, aber wenn es eng wird, rufen wir einfach Tom Hanks, der regelt das schon. Und jetzt Schluss mit den Blödeleien!)
https://www.youtube.com/watch?v=enyFKt56aQs
