FC Hollywood goes Austria

FC Hollywood – diesem Beinamen wurde Bayern München, der größte und erfolgreichste Fußballverein Deutschlands, in den letzten Jahren immer wieder gerecht. Es gab spektakuläre Siege, dramatische Niederlagen und dazu noch jede Menge Skandale rund ums runde Leder. Sportfaktor 1, Promifaktor 1: Das ergibt zusammen Glamourfaktor 1 plus.

Die neueste Entwicklung aber hatten selbst eingefleischte Bayern-Kenner nicht erwartet: Wie nach dem letzten Spiel der Saison bekannt wurde, übernimmt der austro-kanadische Milliardär Frank Stronach den Fußballklub! Am 1. Juli dieses Jahres wird aus dem FC der TS (Turn- und Spielverein) Bayern München. Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe, ein Erdbeben der Stärke 10 erschütterte die Fußballwelt!

Und auch in der sportlichen Leitung bleibt kein Stein auf dem anderen. Der Vertrag mit Pep Guardiola wurde aufgrund chronischer Erfolglosigkeit nicht verlängert – nur der nationale Meistertitel ist schlicht und einfach unter aller Sau. An seine Stelle tritt der charismatische Wiener Peter Stöger, der nicht nur den FC Köln in der Liga gehalten hat, sondern auch in Sachen Mode um vieles beschlagener ist; anschaulich dargestellt durch Stögers bunte Brillenkollektion im Vergleich zu den mausgrauen Altherren-Anzügen des Spaniers.

Als Sportdirektor fungiert ab Juli eine österreichische Fußballlegende: Hans Krankl, wahlweise auch bekannt als Johann K., Hanseburli, Goleador und Held von Cordoba, wird den Verein vor allem nach außen vertreten und managen. Sein Hochdeutsch ist zwar ähnlich schlecht wie das von Frank Stronach, aber trotzdem verstehen die Zuhörer meist, was er sagt. Das liegt wohl an den Anfangsworten seiner Statements: „Huach zua!“

Bei einer spontan einberufenen Pressekonferenz stellte das neue Führungstrio erste Pläne für die nächste Saison vor. Die schwächelnde Abwehr – Sargnagel in der ChampionsLeague wie auch im Cup – wird gänzlich auf rotweißrote und damit endlich stabile Beine gestellt. Neben dem bewährten linken Außendecker David Alaba besteht die Viererkette künftig aus Kevin Wimmer (kommt mit Stöger aus Köln), Aleksandar Dragovic (steht schon lange auf diversen bayrischen Einkaufszetteln) und Christian Fuchs (Schalke, wird von links auf rechts umgeschult). Und weil für einen Branchenleader nur das Beste gut genug ist, hat man gleich noch zwei Edelreservisten verpflichtet: Sebastian Prödl (saß schon im Flieger nach Istanbul, doch als er Kebab auf der Menükarte las, war ihm Weißwurscht doch lieber) und Martin Hinteregger (wollte nicht wie eine RedBull-Dose von Salzburg nach Leipzig verscherbelt werden, ist aber froh, weiterhin einen Audi fahren zu dürfen). Damit ist klar, dass Trainer Stöger wie in den vergangenen Jahren beim FC Köln auf eine stabile Verteidigung setzen wird. Auf die frischen Akzente in Mittelfeld und Angriff warten wir nach diesem Paukenschlag mit vor Spannung angehaltenem Atem!

Sportdirektor Krankl legte die Erfolgslatte jedenfalls schon sehr hoch: „Huacht‘s zua! Wir wer‘n mit‘n TSBM nicht nur de Meisterschaft dominieren, sondern auch CL und Cup. Alles andere is‘ primär!“

Präsident Frank Stronach sprach von einem Traum, der ihm weder mit Austria Wien noch mit dem FKÖNA (Fußballklub der österreichischen Nationalratsabgeordneten) vergönnt war: „Spätestens 2020 wird das Team Stronach … äh … der TS Bayern München Weltmeister sein!“ Den leisen Hinweis eines Journalisten, dass es in fünf Jahren keine Weltmeisterschaft gebe und zudem nur Nationalmannschaften teilnehmen dürfen, tat Stronach als unwichtig ab: „Das is‘ hier ka Betriebsratssitzung! Dann müss‘ ma halt die Statuten ändern, nicht?“

Zum Abschluss erinnerte Trainer Stöger an eine Anekdote, die belegt, dass schon der Spitzname FC Hollywood aus Österreich stammt: „Als Ernst Happel österreichischer Teamtrainer war, hat er der Mannschaft vor jedem Spiel die genaue Taktik mitgegeben. Und er fügte an: Wenn die nicht funktioniert, spiel‘ ma Hollywood!

(Foto: news.at)

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